Anbauberatung und Bestandsführung

 

Hier erhalten Sie nützliche Angaben zur Düngung und Bestandsführung einzelner Kulturen.

Sie sollen Ihnen bei der Optimierung Ihres Ertrages helfen.

Fragen Sie zuerst uns ....... Qualität von Anfang an!

 

Kartoffeln

Stickstoff

Die Stickstoffdüngung muss sich nach dem Bedürfnis der Sorte, der Verwertungsrichtung, der Ertragserwartung und den im Boden verfügbaren N-Mengen (N-min.) richten.

Bei Stärkekartoffeln kann durch steigende Stickstoffgaben der Stärkegehalt in den Knollen etwas zurückgehen. Je nach Sorte und Standort ist also ein Kompromiss zwischen Ertragshöhe und Stärkegehalt zu suchen (Maximierung des Stärkeertrages/ ha). In der Pflanzkartoffelerzeugung sollte die N-Gabe im Hinblick auf ein frühes erreichen der Altersresistenz und der Maskierung von Virussymptomen 100 kg/ha N nicht übersteigen.

Die Stickstoffdüngung ist in einer Gabe zu verabreichen, denn die Kartoffel hat frühzeitig einen hohen N-Bedarf. Bis zur Blüte werden etwa 90 % des während der gesamten Vegetationsperiode aufgenommen Stickstoffs benötigt. Nur auf sehr leichten Böden mit Auswaschungsgefahr wird die Düngergabe geteilt. ¾ der Bedarfs- menge wird zum Pflanzen, ¼ zum Auflaufen gestreut.

Hier können stabilisierte N-Dünger besonders sinnvoll eingesetzt werden. Eine N-min Bodenuntersuchung hilft die Höhe der nötigen Stickstoff-Gabe zu bestimmen. Zu hohe, spät gestreute N-Gaben führen zu unerwünscht starkem Krautwachstum und können die Erträge oder Qualitäten negativ beeinflussen

N-Bedarf der Sorten in kg/ha:

120 Filea, Nicola, Princess, Simone, 140 Angela, Charlotte, Linda, Pia, Secura, Serafina, Satina, Steffi, Vineta, 160 Agria, Astoria, Belana, Christa, Cilena, Cinja, Pompadur, Lady Rosetta, Leyla, Likaria, Marabel, Solara 180 Freya, Hansa, Granola, Likaria,Victoria 200 Asterix, Premiere, Climax 240 Bintje, Fontane, Martiema

Phosphor

Phosphatsäure hat viele positive Wirkungen im Stoffwechsel der Kartoffel (Knollenansatz, Knollengröße, Schalenfestigkeit, geringe Beschädigungsempfindlichkeit, Stärkeeinlagerung, Geschmack und Haltbarkeit).

Die Phosphorsäure ist also für alle Erzeugungsrichtungen ein wesentlicher Faktor der Qualitätsverbesserung. Die Phosphatgabe sollte daher auch auf gut versorgten Böden bei 80-100 kg/ha P2O5 liegen. Die Phosphatverfügbarkeit ist gerade auf Kartoffelböden mit etwas niedrigerem pH-Wert nicht immer optimal.

Kali

Kalium ist an der Stoffbildung im Blatt, der Ableitung und Speicherung der Stärke in der Knolle wesentlich beteiligt. Es regelt darüber hinaus weitgehend den Wasserhaushalt der Pflanze und ist für die Qualität der Kartoffel mitverantwortlich (Schalenfestigkeit, Speisewert, geringe Beschädigungsempfindlichkeit Verhinderung von Blaufleckigkeit).

Hinsichtlich der Wirkung auf den Stärkegehalt ist die Kaliform entscheidend: – Chlorid-Kali hemmt die Ableitung und Einlagerung der Stärke. Chloridhaltige Kali-Dünger sollten bereits im Herbst ausgebracht werden, damit das störende Chlor über den Winter ausgewaschen wird. – Sulfat-Kali (z.B. Patenkali) bringt auch im Frühjahr gedüngt hohe Stärkegehalte.

Chlorhaltige Kalidünger vor der Pflanzung im Frühjahr eingesetzt vermindern die Stärkebildung und stabilisieren das sortentypische Kochverhalten der Speisesorten, aber beeinflussen negativ die Lagerstabilität. Bei dem Anbau von Veredlungskartoffeln sollte Sulfat eingesetzt werden, weil vertraglich zugesagte Unterwassergewichte von 340 bis 360 g eingehalten werden müssen. Magnesium und Mangan gegen Oberflächenschorf können als Blattdünger bis zur Blüte zusammen mit Fungiziden zur Bekämpfung der Kraut -u. Knollenfäule ausgebracht werden. Die Höhe der Kaligabe liegt je nach Bodenvorrat zwischen 180 und 250 kg/ha K2O. Die genauen Werte entnehmen Sie bitte der Nährstoffberatung.

Magnesium

Magnesiummangel wirkt sich bei Kartoffeln mit verminderten Stärkegehalten und Stärkeeinträgen aus. Wichtig für eine gute Magnesiumversorgung ist ein K:Mg-Verhältnis von ca. 3:1. Auch bei guter Magnesiumversorgung der Kultur auch nach der Blüte, sind Bittersalzspritzungen bei knapper Versorgungslage empfehlenswert.

Kalk

Die Calcium-Ansprüche der Kartoffel sind gering, sie bevorzugt eher niedrige pH-Werte. Eine Kalkung zu Kartoffeln kann außerdem den Schorfbefall deutlich fördern. Eine Kopfkalkung mit geringen Mengen ist jedoch möglich.

Spurenelemente

Spurelementdüngung mit Mn, Cu oder Fe ist auf prädestinierten Mangelstandorten (Moorböden, leichte Sandböden – insbesondere bei Trockenheit ) zu empfehlen. Bor-Mangel ist bei Kartoffeln selten zu beobachten. Flüssigdünger mit Spurenelement – Cocktails sind auf kritischen Standorten generell positiv zu beurteilen. Neuerdings wird versucht, durch den Einsatz von elementarem Schwefel oder 5 kg/ha Mangansulfat direkt vor oder bei dem Pflanzen den Befall mit Oberflächenschorf zu verhindern. 

 

Mais

Stickstoff

Mais verträgt Gülle und Festmist sehr gut.

Das liegt daran, dass die Mineralisationsbedingungen wegen der Bodenbearbeitung im Frühjahr und der zunächst fehlenden Beschattung des Bodens ausgesprochen günstig sind und gleichzeitig der Mais den mineralisierten N aufgrund des vergleichbar späten N-Bedarfes sehr effektiv nutzen kann.

Diese Gesichtspunkte müssen bei der N-Düngung berücksichtigt werden, um unwirtschaftliche und ökologisch unerwünschte Überdüngungen zu vermeiden. Die Unterfußdüngung mit Stickstoff und Phosphor hat sich in erster Linie bei ungünstigen Klima- und Bodenbedingungen auf schlecht versorgten Böden als Absicherung für eine rasche und gleichmäßige Jugendentwicklung bestens bewährt.

Ziel der Gülledüngung muss sein, die höchstmögliche Nährstoffausnutzung zu erreichen. Dies ist im Frühjahr auf abgetrocknetem Boden vor der Saat (unmittelbar einarbeiten) oder bei vorhandener Ausbringungstechnik mittels Schleppschläuchen in den kniehohen Bestand gewährleistet.

Gaben bis max. 30 m3 Schweine- und 40 m3 Rindergülle je ha sind möglich. Im Rahmen der guten fachlichen Praxis und Cross Compliance ist auf eine emissionsarme Ausbringung zu achten!

Phosphat

Der hohe Phosphatbedarf vor allem zwischen der 4. bis 10. Wachstumswoche ist durch entsprechende Düngung und ausreichender Menge sicherzustellen.

Das Phosphataneignungsvermögen durch noch nicht voll ausgebildetem Wurzelsystem ist gering. Auch durch zu hohen oder zu niedrigen pH-Wert ist die Phosphataufnahme erschwert. Fehlende oder mangelhafte P-Aufnahme zeigt sich durch Violettfärbung der Blätter und Stängel.

Ausreichende P-Versorgung in leichtlöslicher Form als Unterfluss- Reihendüngung ausgebracht ist für die Jugendentwicklung sehr wichtig und hilft Stress- Situationen wie Kälte und Nässe besser zu überstehen. Bei vorübergehenden Nährstoffmangelerscheinungen, vor allem bei P und N, bedingt durch kalte Witterung oder Strukturprobleme, können flüssige Blattdünger, zum Beispiel 6 / 12 / 6 kurzfristig die Pflanzenernährung über das Blatt unterstützen.

Kali

Eine gute Kaliversorgung erhöht die Standfestigkeit und die Widerstandskraft gegen Stängelfäule und ist wichtig für die Bildung von Zucker und Stärke.

Kali ist Aktivator für Stoffwechselprozesse in der Pflanze. Kalidüngung wird in der Regel vor der Aussaat als Flächendüngung oder im Rahmen der Fruchtfolgedüngung durchgeführt. Unterfluß-Reihendüngung mit Kali sind wegen möglicher Keimschäden zu unterlassen. Bei Einsatz von organischen Düngern sind die unterschiedlichen Gehalte an Kali zu berücksichtigen.

Magnesium

Im Mais ist immer wieder Magnesiummangel feststellbar. Erkennbar an perlschnurartigen, gelblich weißen Streifen in den Blättern. Magnesium wird vor allem auf durchlässsigen Böden stärker ausgewaschen.

Eine rechtzeitige Aufdüngung mit MgO-haltigen Kalken oder Kieserit, verhindert Mangelerscheinungen. Bei akutem Mangel können Blattdünger Abhilfe schaffen.

Kalk

Kalk dient der Maispflanze nicht nur als Nährstoff, sondern übt zugleich einen großen Einfluß auf die Eigenschaften des Bodens aus.

Optimal mit Kalk versorgte Böden trocknen im Frühjahr rascher ab, erwärmen sich schneller, haben eine gute Gare und Krümelstruktur. Kalk verbessert den Luft- und Wasserhaushalt und erhöht den Nährstoffaustausch. Durch diese Bodeneinflüsse wird der Mais im Aufgang und Jugendentwicklung positiv beeinflusst.

Bei einem pH-Wert von unter 5,5 beginnt der Mais durch schlechte Nährstoffaufnahme zu leiden. Die notwendige Kalkung kann im Rahmen der Fruchtfolge oder auch vor der Aussaat des Maises erfolgen. Verwendung von Kalken mit Magnesium kommt den Bedürfnissen der Maispflanze entgegen.

Spurenelemente

Von den Spurenelementen sind Zink und Mangan für den Mais sehr wichtig. Bei Mangelerscheinungen sind Blattbehandlungen mit Mikronährstoffdüngern sinnvoll. Nachlassende Schwefeleinträge über Niederschläge können dazu führen, dass unter ungünstigen Bedingungen eine Schwefeldüngung erforderlich wird. Auf leichten Böden ist besonders die Gefahr der Auswaschung gegeben.

 

Raps

Stickstoff

Winterraps kann im Zeitraum von der Saat bis zur Vegetationsruhe zwischen 40 und 100 kg Stickstoff je ha aufnehmen. Dank des intensiven Wurzelwerkes können die Bestände den im Boden vorhandenen, mineralischen Stickstoff sehr effektiv nutzen. Dieser Stickstoff reicht in der Regel für eine optimale Vorwinterentwicklung aus, zumal nach der Ernte der Vorfrucht, beispielsweise Wintergerste, teils erhebliche Reststickstoffmengen vorhanden sind.

Die Herbstdüngung mit mineralischen oder organischen Düngemitteln zur optimalen Vorwinterentwicklung der Rapsbestände ist jedoch bei folgenden Situationen zu empfehlen:

– Einarbeitung und Abbau sehr großer Strohmengen (nicht bei regelmäßiger Stroheinarbeitung)

– späte Saat, z.B. nach Vorfrucht Winterweizen

– tonige, kalte und wenig nachliefernde Böden

– schwaches Wachstum  durch nasskalte Witterung

– Schäden durch Erdfloh, Schnecken und/oder falschem Mehltau

– Wuchshemmungen durch Herbizide

 

 

 

 

Unter den genannten Voraussetzungen ist eine N-Gabe von 30 – 40 kg/ha sinnvoll. Nach Düngeverordnung ist eine Ausbringung von maximal 40 kg/ ha anrechenbarer Stickstoff bzw. 80kg/ ha Gesamtstickstoff im Herbst zulässig. Je nach Anlass erfolgt die Düngung zur Saat (Förderung der Strohrotte, verspätete Saat, schwere Standorte) bzw. bei Auftreten der Schäden. Über eine Düngung zur Förderung schwacher Bestände kann erst gegen Ende September entschieden werden.

Ziel muss sein, eine Vorwinterentwicklung der Rapspflanzen von mindestens 6-8 Blättern sowie einem Wurzelhalsdurchmesser von 1cm zu erreichen. Erfolgt ein Gülleeinsatz, so ist der Ammonium- N als pflanzenverfügbar anzusehen. Bei sehr später Düngung sind nitrathaltige Dünger von Vorteil. Zur Düngung sind grundsätzlich alle N-Formen, auch Gülle mit der heutzutage vorhandenen Schleppschlauch-Technik, gleichermaßen geeignet.

Wenn der Boden zu Vegetationsbeginn sehr niedrige N-Gehalte aufweist, kann es ggf. vorteilhaft sein, zumindest einen Teil der Startgabe über Mineraldünger abzudecken. Wegen der pflanzenbaulich erforderlichen sehr frühen Andüngungstermine zu Winterraps ist in besonderem Maße auf die Aufnahmefähigkeit der Böden (nicht tief gefroren, nicht stark schneebedeckt und nicht wassergesättigt) zu achten, vgl. Düngeverordnung.

Mit der Ernte werden bei einem Ertrag von 50 dt lediglich 165 kg/ha N vom Feld abgefahren. Der N- Bedarf, d.h. die zur Erzielung optimaler Rapserträge maximal aufgenommene N- Menge, kann jedoch 280-300 kg/ha N betragen. Etwa 120 kg/ha N gelangen als Ernterückstände (Blätter/ Stroh) ab August wieder zurück in den Boden und sind dort nach abgeschlossener N- Mineralisation auswaschungsgefährdet. Üblicherweise erfolgt die N-Düngung zu Winterraps in zwei Teilgaben. Die erste Gabe sollte möglichst früh ausgebracht werden, da Raps bereits zum Vegetationsbeginn ein hohes N-Angebot von etwa 80- 110 kg/ha benötigt. Die zweite Gabe zum Schossbeginn folgt etwa 3 bis 4 Wochen später.

Zu empfehlen ist, etwa 50 bis 60 % (je nach Pflanzenentwicklung) der geplanten N-Düngermenge rechtzeitig zu Vegetationsbeginn zu verabreichen, da in diesem Zeitraum aufgrund der niedrigen Bodentemperaturen nur eine sehr geringe N-Nachlieferung aus dem Boden erfolgt. Eine Spätdüngung ist wegen der Gefahr des Nachblühens nicht empfehlenswert. Hybridsorten verlangen grundsätzlich kein anderes Düngungssystem als konventionelle Sorten.

Grunddüngung

Der Grunddüngebedarf an Phosphor, Kalium, Magnesium wird mit Hilfe der Bodenuntersuchung bestimmt. Sie ist Voraussetzung für eine optimale Düngeplanung. Anzustreben sind Gehalte der Klasse C. Böden mit zu geringen P-, K- bzw. Mg-Gehalten, entsprechend den Klassen A (sehr niedrig) und B (niedrig), sollten bis zu dem Bereich der Klasse C aufgedüngt werden.

Liegen die Werte in den Klassen D (hoch) und E (sehr hoch), so kann die Düngung vermindert werden. Dadurch werden die Nährstoffgehalte des Bodens abgebaut und in die Klasse C zurückgeführt. Auf mittelschweren bis schweren Böden erfolgt die Grunddüngung i. d. R. auf die Stoppel für die gesamte Fruchtfolge, vorzugsweise vor der Rapsaussaat.

Auf Sandböden sollte dagegen die Kaliumdüngung im Frühjahr erfolgen, um Verluste durch K-Auswaschung zu vermeiden. Die Mg-Versorgung lässt sich einfach und günstig über die Kalkung (Mg-Kalk) oder auch über eine Blattdüngung (Bittersalz) sicherstellen. Die evtl. mit Wirtschaftsdüngern zugeführten P-, K- und Mg-Mengen sind bei der Düngeplanung zu berücksichtigen.

pH-Wert und Kalk

Raps benötigt zur Saat aufgrund des kleinen Saatkorns einen besonders krümeligen Boden. Ein guter Kalkzustand ist daher für Raps grundlegend wichtig. Werden hohe Rapserträge angestrebt, muss auch der hohe Calcium- und Magnesiumentzug berücksichtigt werden. In der Fruchtfolge eignet sich Magnesium-Kalk als Boden- und Pflanzennährstoff am besten.

Schwefel

Neben Stickstoff, Phosphor, Kalium, Calcium und Magnesium zählt auch Schwefel (S) zu den Hauptnährstoffen für die Pflanzen. Dieser Mineralstoff ist notwendig zum Aufbau der Aminosäuren Cystin, Cystein und Methionin und außerdem Bestandteil von sogenannten sekundären Pflanzeninhaltsstoffen, d. h. in den im Raps eigentlich nicht erwünschten Glukosinolaten und Senfölverbindungen. Aus diesem Grund hat besonders Raps einen hohen S-Bedarf. Höhe und Qualität der Kornerträge werden in entscheidendem Maße durch die Schwefelversorgung bestimmt. Unter S-Bedarf ist die Schwefelmenge zu verstehen, die ein Rapsbestand zum Aufbau optimaler Erträge maximal aufnimmt.

Er liegt bei mittleren Erträgen (35 – 40 dt/ha) zwischen 45 bis 70 kg S/ha. Bei den stark zurückgegangenen Schwefeleinträgen aus der Luft sollte deshalb auf die Schwefeldüngung von Raps nicht mehr verzichtet werden. Schwefelmangel zeigt sich bei Winterraps durch ein “marmoriertes” Aussehen der jüngeren Blätter. An den Blatträndern beginnend ist später an den gesamten Blättern eine rotviolette Anthozyan- Verfärbung zu erkennen. Die jüngeren Blätter verformen sich löffelartig. Die Blütenfarbe ist fahlgelb bis schmutzig-weiß. Bei Schwefelmangel ist der Schotenansatz sowie die Schotenausbildung unvollständig, so dass die Schoten meist aufrecht stehen. Die Folge sind deutliche Ertrags- und Qualitätsverluste. Um dies zu verhindern, empfiehlt sich eine S- Düngung im Frühjahr in Höhe von 30- 40 kg/ha.

Besonders bei Hybridsorten sollte eine zeitige und ausreichend hohe Schwefeldüngungsintensität durchgeführt werden. Die Aufnahme des Schwefels in wasserlöslicher Sulfatform verläuft parallel zur Stickstoffaufnahme. Bei ausreichendem Angebot an verfügbarem Sulfat steigt auch die Ausnutzung des Stickstoffs durch die Rapspflanze. Bei geringer Schwefelverfügbarkeit werden Stickstoffgaben nicht in Ertrag umgesetzt.

Da Sulfat, ebenso wie Nitrat wasserlöslich ist und nicht an Bodenteilchen gebunden wird, sollte eine kombinierte Düngung erfolgen. Dazu bieten sich im Raps sulfathaltige Stickstoffdünger als 1. N-Gabe an.

Spurenelemente

Von den Spurenelementen hat für die Rapspflanzen Bor eine besondere Bedeutung. Dieser Nährstoff ist wichtig für die Befruchtung und die Ausbildung der Körner. Unter Stressbedingungen kann die Bor-Verfügbarkeit für die Pflanzenwurzel begrenzender Faktor sein und daher trotz ausreichender Gehalte im Boden eine zeitlich begrenzte Unterversorgung der Pflanzen auftreten.

Bor- Mangel zeigt sich durch ein verzögertes Streckungswachstum, gestauchte und verdickte Stängel und einen unregelmäßigen Schotenansatz. In der Praxis haben sich Bor- Gaben über die gesamte Vegetation bewährt. Besonders wichtig ist eine Sicherstellung der Bor- Versorgung im Frühjahr währen der Schossphase sowie zu Beginn der Blüte.

Besonders Trockenheit und zu hohe pH- Werte können zu Bor-Mangel während der Vegetationszeit führen. Bewährt haben sich außerdem flüssige Bor-Düngergaben (Bor fl. 150) in Höhe von jeweils 1-2 l/ha. Mischungen mit Pflanzenschutzmitteln sind dabei meistens möglich.

Trockenheit und/oder Überkalkung und zu hohe pH-Werte schränken jedoch, nicht nur bei Bor, sondern auch bei Mangan die Verfügbarkeit für die Pflanze erheblich ein. In einem solchen Fall sind etwa 4 l/ha Mangansulfat oder auch 2l /ha Mangannitrat bei Wachstumsbeginn bis spätestens zum Schossen zu düngen.

 

Wintergerste

Stickstoff

Die Wintergerste nimmt im Herbst circa 40 kg N/ha auf.In der Regel reichen N-Restmengen der Vorfrucht und die Mineralisation im Herbst für eine optimale N-Versorgung aus. Lediglich bei später Saat, schlechter Bodenstruktur, sehr leichten Böden, hohem N-Entzug durch die Vorfrucht, viehlosen Betrieben etc. sind N-Gaben (Gülle oder Mineraldünger) von 20 – 40 kg/ha N sinnvoll.

Wintergerste reagiert als Flachwurzler empfindlich auf Bodenstrukturschäden, starke Vernässung oder Auffrieren. Eine ausreichende Kalkversorgung ist daher die erste Voraussetzung für einen erfolgreichen Anbau. Je nach Bestandsdichte, Standort und Bodenart (das heißt N-Nachlieferung aus dem Boden) sind die Werte zu variieren. Grundsätzlich sind bei der N-Düngung zwei- oder mehrzeilige Sorten etwas unterschiedlich zu handhaben:

Mehrzeilige Sorten erfordern eine vorsichtige Andüngung, da sie in der Regel weniger standfest sind. Außerdem reagieren sie bezüglich ihrer Bestandsdichte auf eine erhöhte N-Gabe nicht so stark. Im Gegensatz dazu zeigen zweizeilige Sorten in ihrer Bestandsdichte eine stärkere Reaktion auf eine hohe N-Gabe, trotzdem ist die Gefahr vermehrten Lagers nicht so hoch.

Phosphor und Kali

Die Düngermenge richtet sich nach dem Ertragsziel und den Bodengehaltswerten. Diese können in der Nährstoffberatung berechnet werden. In der Wahl der Düngersorten bestehen keine Beschränkungen. Einzel- und Mehrnährstoffdünger bieten sich an.

Magnesium

Der jährliche Entzug liegt bei circa 20 kg MgO/ha. Hinzu kommt je nach Bodenart und Niederschlagsmenge eine Mg-Auswaschung von 20 – 40 kg/ha. Magnesium ist ein zentraler Baustein des Blattgrüns und hat in der Pflanze viele Stoffwechselfunktionen. Vor allem Körner und Blätter enthalten viel Magnesium.

Mg-Mangel zeigt sich durch Chlorosen zwischen Blattadern älterer Blätter. Die Magnesium-Zufuhr erfolgt im allgemeinen problemlos über Mg-haltige Einzeldünger (zum Beispiel Korn-Kali 40/6, Mg-Kalke, KAS) und Mehrnährstoffdünger. Zur Aufdüngung wird das hochkonzentrierte und schnellösliche Kieserit (27 % MgO) eingesetzt.

Mg kann auch als Blattdünger, am besten in Form von Bittersalz (16 % MgO), appliziert werden. Jedoch läßt sich über eine Blattdüngung niemals der gesamte MgO-Bedarf abdecken. Der Spitzenbedarf an Magnesium liegt in der Kornfüllungsphase.

Kalk

Gerste ist eine kalkliebende Getreideart. Gelbfärbungen an Gerste im Frühjahr sind nicht selten die Folge zu niedriger pH-Werte und der damit im Zusammenhang stehenden Bodenstrukturprobleme. Eine Kalkung vor Wintergerste im Rahmen der Fruchtfolge ist also sinnvoll. Dies gilt vor allem für leichte Böden mit pH-Werten unter 6 und schweren Böden unter 6,5. Die Höhe der Kalkzufuhr kann den Ergebnissen der Düngemittelberatung entnommen werden.

Bei sehr niedrigen pH- Werten empfiehlt sich eine Aufkalkung mit schnell wirkendem Branntkalk, bei einer Erhaltungskalkung der Einsatz von langsam wirkendem kohlensaurem Kalk.

Mangan

Auf leichten Standorten, bei hohen Humusgehalten oder auch bei hohen pH- Werten tritt immer häufiger Manganmangel auf. Insbesondere Trockenheit, Luftabschluss bei Staunässe oder Bodenverdichtungen erschweren die Mn- Aufnahme.

Mangan ist in der Pflanze an der Chlorophylbildung und Photosynthese sowie am Kohlenhydrat- u. Eiweißstoffwechsel beteiligt. Mangelsymptome zeigen sich auf den älteren Blättern durch streifige, helle bis graubraune Flecken, ähnlich der “Dörrfleckenkrankheit” am Hafer. Durch Mangan geschwächte Pflanzen sind empfindlicher gegen Kälte und drohen schnell auszuwintern. Abhilfe bei Mangel schafft eine Blattspritzung mit Mangannitrat, idealerweise 1-2 kg/ha im Herbst sowie Frühjahr.

 

Winterweizen

Organische Düngung

Weizen verwertet Gülle zu Beginn der Vegetation gut. Maximal 2 Gaben von je 10-15 m3 Schweine- oder 15-20m3 Rindergülle, Zeitpunkt ab Mitte Februar – Mitte April.

Allerdings sollte nicht mehr als 50% des Gesamt- N-Bedarfs über Gülle. Dabei ist natürlich die mineralische N-Düngung entsprechend zu verringern, die Schossergabe entfällt ganz. Bei zwei Güllegaben reicht auf vielen Standorten eine reduzierte mineralische N-Gabe zu Vegetationsbeginn völlig aus.

Stickstoff

Die Basis für die Gesamt- Stickstoffdüngung sollte die N-min Untersuchung bilden damit lässt sich die Stickstoffnachlieferung aus dem Boden feststellen. Die Verteilung der N- Gaben richtet sich nach Verwertung (Qualitäts-, Back-, Brau- oder Futterweizen), Sorte und Standort. Ziel muss eine optimale Ausnutzung des Ertragspotenzials von Sorte und Standort sein, unter Berücksichtigung des Bodenvorrates. Eine Überdüngung bürgt zum einen die Gefahr von Nitrateinträgen ins Grundwasser, zum anderen sind hohe Stickstoffbilanz- Überschüsse nach der Düngeverordnung zu vermeiden und einzuschränken. Andererseits kostet eine zu geringe Stickstoffgabe Ertrag und gefährdet durch geringe Rohproteingehalte die Vermarktungsqualität des Weizens.

Die N-Düngung sollte so bemessen sein, dass dem Weizen mit der 1. N-Gabe im März ein Gehalt von 120 kg/ha inklusive N-min zur Verfügung steht. Eine zu hohe Andüngung regt die Ausbildung von unproduktiven Nebentrieben an und führt zu überzogenen Bestandesdichten und führt bei Trockenheit zu unproduktivem Wasserverbrauch. Anzustreben sind 500 Hauptbetriebe/m², wobei hier nach Sorten Zu- oder Abschläge gemacht werden müssen. Je nach N-min, Vorfrucht und Standort liegt die erste N-Gabe im Bereich von 40-100 kg/ha Rein- N.

Ein gutes Kontrollinstrument ist hier das Düngefenster. Bei der ersten Gabe wird in einem markierten Bereich der Streuer abgestellt. Solange sich der ungedüngte Bestand im Vergleich zum übrigen Bestand nicht aufhellt, liefert der Boden noch Stickstoff nach. Ein Aufhellen des ungedüngten Bestandes ist ein Signal dafür, dass der gedüngte Bestand jetzt vom mineralischen Stickstoff ernährt wird. Somit kann der Landwirt abschätzen, wann und in welcher Höhe die Anschlussdüngung erfolgen muss. Generell ist die benötigte N-Menge des Weizens bis zum Ende der Bestockung relativ gering. Hier muss vor allem auf leichten, auswaschungsgefährdeten Standorten mit einem Verlustrisiko gerechnet werden, wenn zu früh gestreut wird.

Die Zweite N-Gabe zum Schossbeginn stellt die weitere Versorgung des Bestandes mit Stickstoff sicher, verhindert eine zu starke Reduzierung der Seitentriebe und sichert die Ausbildung der Kornanlagen. So sind je nach Bestandesentwicklung 40- 50, in schwachen Beständen auch bis 60 kg N/ha, im Stadium EC 30-32 BBCH, erforderlich.

Die Spätdüngung soll die Kornzahl/Ähre absichern und das ausendkorngewicht (TKG) verbessern. Im Zeitraum von EC 32 – 49 nimmt ein gesunder, kräftiger Weizenbestand 2 kg N je ha und Tag auf. Bei Futterweizen und Brotweizen (B-Sorten) und mehr als 60 dt/ha Ertragserwartung sind dann nochmals ca. 50 – 60kg N/ha als Ertragsdüngung vom Fahnenblattstadium bis zum Öffnen der Blattscheide (EC 39-49 BBCH) erforderlich. Qualitätsweizen, sogen.

E-Weizen, erhalten eine Qualitätsspätdüngung von ca. 1 kg N pro dt Ertragserwartung, aufgeteilt in 50% zum Erscheinen des Fahnenblattes (EC 37-39 BBCH) und 50 % zum Ährenschieben. Als Grundsatz gilt, dass frühe und hohe Stickstoffgaben die Bestandsdichte und den Ertrag erhöhen. Späte und hohe Stickstoffgaben erhöhen die Proteinwerte und die Qualität, allerdings ist dann die N- Effizienz geringer.

Optimal geführte Bestände werden langsam schwach angedüngt und die Stickstoffmenge mit den Düngeterminen gesteigert. Eine Kombination aus Düngung und Pflanzenschutz bietet sich mit dem Einsatz von AHL, in Kombination mit Herbiziden, zur Schosserdüngung an. Damit können gezielt Herbizidaufwandmengen ohne Wirkungsverluste verringert und Überfahrten eingespart werden.

Phosphor

Die Aufgaben des Phosphates in der Pflanze sind sehr vielfältig. Es ist wesentlich an der Steuerung des Stoffwechsels in der Pflanze beteiligt und trägt in großem Maße zur Bildung von Speicherstoffen (Eiweiß, Stärke) bei. Ein Getreidebestand nimmt im Zeitraum von Ende Mai bis Anfang Juli 60 % des gesamten P-Bedarfs auf, das entspricht einer Menge von bis zu 1,5 kg Phosphat je ha und Tag.

Deswegen sollen P-Formen zum Einsatz gelangen, die gut löslich sind und leicht von der Pflanze aufgenommen werden können. Hier spielen Standortbedingungen eine große Rolle, da vor allem auf Böden mit hoher Kalkversorgung die Gefahr der Festlegung von Düngephosphaten besteht. Umgekehrt kann die Anwendung stark versauernd wirkender Dünger (Harnstoff) eine Mobilisierung von Phosphat verursachen. Geeignete P-Dünger für Getreide sind Superphosphat, Triplesuperphosphat, Thomasphosphat, Hyperphos, NP- und NPK- Dünger. Ist nach der Bodenuntersuchung eine Phosphor- Düngung erforderlich, ist einen jährliche Entzugsdüngung zu empfehlen.

Kali

Wichtigste Aufgabe von Kalium in der Getreidepflanze ist die Regulation des Wasserhaushaltes. Ausreichend mit Kali versorgte Getreidebestände haben einen geringen Wasserverbrauch, überstehen Trockenperioden besser und haben eine höhere Kältetoleranz (Auswinterung). Auch der Protein- und Eiweißstoffwechsel in der Pflanze wird wesentlich vom Kalium beeinflusst. Bestände, die an Kali-Mangel leiden, zeigen zum Teil ähnliche Symptome wie Bestände, die einen N- Überschuss haben.

Für eine ausreichende Kaliversorgung sind Dünger wie Korn-Kali, Patent-Kali sowie Volldüngersorten (Nitrophoska) geeignet. Tonreiche Böden können Kali in ihren Mineralen absorbieren, welches dann der Pflanze nicht mehr zur Verfügung steht. Kali kann im Rahmen einer Fruchtfolgedüngung oder jährlich in Form der Entzugsdüngung ausgebracht werden. Auf Sandböden sollte eine jährliche Entzugsdüngung erfolgen.

Magnesium

Als zentraler Baustein des Chlorophylls kommt dem Magnesium eine wichtige Bedeutung zu. Magnesiummangel zeigt sich durch schwache Blattgrünbildung und perlschnurartig aufgereihte Aufhellungszonen auf den Getreideblättern.

Die Nährstoffzufuhr kann zum Einen über magnesiumhaltige Düngemittel, zum Beispiel Korn- Kali 40/5, KAS mit MgO, Kieserit oder Mehrnährstoffdünger erfolgen. Größere Mengen Magnesium können mit magnesiumhaltigen Kalken bei der Erhaltungskalkung ausgebracht werden. Währen der Vegetation kann mit Blattdüngern oder auch Bittersalz einem Magnesiummangel vorgebeugt werden.

Schwefel

Auch im Getreideanbau gewinnt der Schwefel immer mehr an Bedeutung. Ein gut entwickelter Getreidebestand benötigt circa 15 – 20 kg/ha Schwefel. Dieser soll nach Möglichkeit in Sulfat- Form ausgebracht werden, um eine rasche Aufnahme durch die Pflanze sicherzustellen. Schwefelmangel zeigt sich zunächst wie Stickstoffmangel, die Pflanzen neigen zu Starrtracht, hellen vor allem an den Blatträndern auf und zeigen Chlorosen.

Schwefel kann aber in der Pflanze nicht umverlagert werden, so dass die jüngeren Blätter die oben beschriebenen Symptome zeigen, während die alten Blätter völlig normal erscheinen. Eine Schwefeldüngung erfolgt idealerweise mit der ersten Stickstoffgabe zu Vegetationsbeginn mit schwefelartigen Stickstoffdüngern (ASS, Piamon 33S, Mehrnährstoffdüngern).

 

Rüben

Stickstoff

Stickstoff hat von den Hauptnährstoffen den größten Einfluss auf den Ertrag und die Qualität der Zuckerrübe. Ein zunehmendes N-Angebot (aus Bodenlieferung und Düngung) bewirkt zunächst eine Steigerung des Rübenertrages, gleichzeitig sinkt jedoch der Zuckergehalt und es erhöht sich der Amino-N- Gehalt, was wesentliche Qualitätskriterien der Rübe darstellen.

Bei der Bemessung der N-Düngung ist diese gegenläufige Reaktion zwischen Rübenertrag und Zuckergehalt bzw. Rübenqualität zu beachten und das Ertragsoptimum bei einem möglichst hohen Rübenertrag mit geringem Amino-N- Gehalt zu finden.  Vordergründiges Ziel ist es also den höchsten Zuckerertrag je ha zu erreichen, nicht den höchsten Rübenertrag. Die Höhe der Stickstoffgabe richtet sich vorerst nach dem Entzugswert des erwarteten Ertrags (Sollwert) sowie eventueller Zu- bzw. Abschläge (Sollwertkorrektur). Der Sollwert beinhaltet die durchschnittlich notwendige N-Nachlieferung während der Vegetationsperiode.

Eine Sollwertkorrektur ist vorzunehmen, wenn Erkenntnisse vorliegen, die auf eine über- od. unterdurchschnittliche Nachlieferung schließen lassen. Der tatsächliche Düngebedarf errechnet sich, indem man den N-min.-Wert vom korrigierten Sollwert abzieht. Alternativ zu der Untersuchung von Betriebsschlägen wird durch die Zuckerrüben- Anbauverbände die geschätzte Stickstoffnachlieferung, als EUF- Analyse, bereits im Vorjahr für die künftige Rübenfläche ermittelt. Die ermittelte N-Menge kann als KAS, Harnstoff, AHL oder Gülle zur Saat gedüngt werden. Die Höhe der N-Gabe ist abhängig von der N- Stabilität.

Phosphat

Phosphat ist für die zügige Jugendentwicklung, besonders zur Ausbildung der Wurzeln unentbehrlich und kann (wie Kali) sowohl im Herbst als auch ohne Nachteil für Ertrag und Qualität im Frühjahr vor der Saat ausgebracht werden.

Kali

Die Bemessung der Kalidüngung ist langfristig am Pflanzenentzug der Fruchtfolge unter Berücksichtigung der Nährstoffrückführung durch Ernterückstände, organische Düngung und Nährstoffvorrat des Bodens auszurichten.

Die Rübe ist sehr kalibedürftig, vor allem vom 4- Blatt-Stadium bis zur vollen Blattentwicklung. Rübenbestände entziehen im Vergleich zu anderen Kulturen die höchsten Kalimengen (bis 450 kg/ha K2O), wovon bis zu zwei Drittel ins Blatt gelangen. Kali steuert den Wasserhaushalt und zusammen mit Magnesium die Photosynthese als Grundlage der Zuckerproduktion.

Auch der Zuckertransport von den Blättern in die Rübe sowie deren Speicherleistung für Zucker sind von einer guten Kali-Versorgung abhängig. Trockenperioden werden ebenfalls besser überstanden. Erhöhte Kali-Gehalte im Rübenkörper und damit Qualitätsminderung können von späten Stickstoff-Freisetzungen herrühren, da die Rübe in solchen Fällen versucht, den erhöhten Amino-N- Gehalt durch verstärkte Kaliaufnahme zu kompensieren.

Dies ist mit der Höhe der Kalidüngung nur wenig zu beeinflussen. Auch die Kali- Düngung sollte im Herbst bzw. bei Vorratsdüngung wegen Luxuskonsum und damit Qualitätsverschlechterung der Rübe bereits zur Vorfrucht gegeben werden.

Magnesium

Magnesium: ein zentraler Baustein des Blattgrüns. Der Magnesiumentzug ist hoch und liegt etwa auf dem Niveau des Phosphat-Entzugs. Die Versorgung mit Magnesium wird mit magnesiumhaltigen Kalken (kohlensaurer Kalk mit Mg) sichergestellt.

Kalk

Bezüglich des Kalkzustandes des Bodens ist die Rübe anspruchsvoll. Innerhalb der Fruchtfolge wird die Erhaltungskalkung zweckmäßigerweise auf die Stoppel der Vorfrucht ausgebracht. Darüber hinaus ist auf zur Verschlammung und Verkrustung neigenden Böden eine Kalkung mit 5 dt CaO für gleichmäßiges und rascheres Auflaufen der Keimlinge zweckmäßig.

Bor

Die Rübe nimmt circa 500 g Bor/ha auf und zählt somit zu den stark bor-bedürftigen Kulturen. Bormangel (Herz- und Trockenfäule) tritt insbesondere in trockenen Jahren und auf kalkreichen, stark tonhaltigen oder auch auf sandigen Böden auf, insbesondere nach hoher Aufkalkung.

Auf schweren Böden sollten die Bor-Gehalte 0,8 ppm, auf leichten Böden 0,6 ppm betragen. Neben borhaltigen Bodendüngern (z.B. Bor-Ammonsulfat-Salpeter) stehen Blattdünger (zum Beispiel Nutribor, Bor flüssig), auch zur Behebung von akutem Bormangel, zur Verfügung.

 

 

Grünland

Die Düngung des Grünlandes erfolgt vorwiegend mit wirtschaftseigenem Dünger in Form von Gülle, Stallmist, Jauche, oder Kompost. Eine mineralische Ergänzungsdüngung ist nur auf Hochertragsstandorten und bei hohen Kali- Entzügen erforderlich.Tierbesatzstärken von rund 0,5 bis 2,0 GVE/ha stellen für die meisten Betriebe eine wesentliche Grundlage für eine Kreislaufwirtschaft im Grünland dar.

Stickstoff

Dauergrünland besitzt relativ große Humusreserven und oftmals ein Leguminoseninventar, das ebenfalls Beachtliches zur Stickstoffversorgung der Pflanzenbestände beitragen kann. Der Einsatz der Wirtschaftsdünger stellt am Grünland die wesentlichste Quelle für die Nährstoffversorgung der Pflanzenbestände dar.

Der Lagerung, der Bewertung und der gezielten Ausbringung der Wirtschaftsdünger kommt dabei eine große Bedeutung zu. Eine Anwendung von mineralischen Stickstoffdüngern am Grünland kann bei gräserbetonten Beständen in Abstimmung mit der Wirtschaftsdüngergabe sinnvoll sein. Die Pflanzenbestände, insbesondere die Kleeanteile, werden dadurch jedoch beeinflusst.

Auf Dauergrünland ist die Anwendung von mineralischem Stickstoff sinnvoll, wenn dies zur Erzielung eines höheren Ertrages sowohl in quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht notwendig ist. Voraussetzung dafür ist, dass sich der Standort und der Pflanzenbestand nachhaltig zur Erzielung von hohen bis sehr hohen Erträgen eignen. Die Stickstoffdüngung im Grünland, kurz zusammengefasst: Gräser sind besonders stickstoffbedürftig, Kräuter weniger. Die N-Bindung durch Leguminosen sollte bei der N-Mengenbemessung in Rechnung gestellt werden. Je % Ertragsanteil des Weißklees kann eine N-Bindung von ca. 4 kg/ha unterstellt werden.

Die Abfuhr von der Fläche bei Schnittnutzung muss mit entsprechend hohen N-Gaben ausgeglichen werden. Bei Weidenutzung ist der Düngebedarf durch die Rückführung von Harn und Kot entsprechend niedriger. Futterqualität je nachdem, ob rohfaserreiches oder rohproteinreiches Futter produziert werden soll, ist die N-Düngung niedriger oder höher anzusetzen. Ist viel Grünland im Verhältnis zum Viehbestand vorhanden, kann eine extensivere N-Düngung praktiziert werden. Diese wirkt sich nicht zwangsläufig negativ auf die Futterqualität aus, wenn eine entsprechend häufige Nutzung und Pflege durchgeführt wird.

Grunddüngung

Im Grünland (Wiesen, Weiden und Feldfutter) bilden die anfallenden Wirtschaftsdünger wie Gülle, Stallmist,  Jauche und Stallmistkompost die Hauptquellen für eine kontinuierliche Versorgung der Böden und Pflanzen mit organischer Substanz, mit Hauptnährstoffen und Spurenelementen.

Eine mineralische PK- Düngung am Grünland sollte dann erfolgen, wenn eine Anwendung von Wirtschaftsdüngern nicht möglich oder unzureichend ist, wenn die P2O5– oder K2O-Gehaltswerte im Boden unter Gehaltsstufe A oder B absinken oder der Ausgleich eines ungünstigen PK- Verhältnisses der Wirtschaftsdünger notwendig wird. Zur Vermeidung überhöhter Kaliumgehalte im Futter empfiehlt es sich, maximal 100 kg K2O (83 kg K) je ha in einer Gabe zu düngen. Darüber hinausgehende Bedarfswerte erfordern eine Teilung der Gaben.

Spurenelemente

Der Entzug an Spurenelementen beträgt nur wenige Gramm pro Hektar, weshalb es besonders rasch zu einer Überdüngung mit Spurenelementen kommen kann. Es sollte nur dann mit speziellen Spurenelementdüngern gedüngt werden, wenn durch die Bodenuntersuchung ein niedriger Gehalt im Boden (Gehaltsstufe A oder B) festgestellt wurde.

 

Futtererbsen

Standortansprüche Körnererbsen stellen geringere Ansprüche an den Boden als Ackerbohnen, dennoch sind die Bodenansprüche relativ hoch. Löss-, Lösslehmböden und warme, ausreichend humus- und kalkhaltige sandige Lehme ohne Bodenverdichtungen und Staunässe eignen sich am besten.

Auf den Kalkzustand des Bodens ist besonders zu achten. Der optimale pH-Wert liegt zwischen 6 und 7. Extreme Sommertrockenstandorte sowie sehr steinige oder anmoorige Böden sind nicht geeignet.

Bodenbearbeitung und Aussaat

Herbstfurche, im Frühjahr Kreiselegge mit Drillmaschine. Walzenstrich nach der Saat, am besten mit Nockenwalze (wichtig für Bodenschluss, ebenen Boden und Andrücken von Steinen!). Keinen toten oder saueren Boden hochpflügen! Auch die Direktsaat, die auf jegliche Bodenbearbeitung verzichtet, ist bei guten Bodenstrukturbedingungen möglich. Sie stellt aber besonders an die Unkrautfreiheit des Standortes sehr hohe Anforderungen. Erbsen müssen früh in den Boden.

Saat daher zeitig im Frühjahr in einen ausreichend abgetrockneten, etwas erwärmten Boden (Mitte März bis Mitte April), damit die Erbsen zügig auflaufen. Bei zu früher Saat besteht die Gefahr von Spätfrostschäden.

Aber Achtung: Erbsen reagieren sehr empfindlich auf Bodenstrukturschäden, z.B. durch zu frühe Saat. Erbsen sollten frühestens im Abstand von 5 bis 6 Jahren nach sich selbst oder anderen Leguminosen folgen. Als Nachfrucht eignen sich besonders ertragreiche Winterkulturen wie Getreide oder auch Raps.

Der Vorfruchtwert der Erbsen (höherer Ertrag der nachfolgenden Kultur bei gleichzeitig verringertem Produktionsmitteleinsatz). 60 bis 80 keimfähige Körner/m², entsprechend ca. 160 bis 220 kg/ha je nach TKG. Die geringere Saatstärke ist unter idealen Saatbedingungen aus betriebswirtschaftlicher Sicht (Einsparung von Saatgutkosten) vorteilhaft.

Allerdings sollte eine Mindestpflanzenzahl von 60 Pflanzen/m² nicht unterschritten werden, da sonst das Risiko von Fehlstellen im Bestand steigt. Dies fördert die Verunkrautung und erschwert außerdem die Ernte, da der zusammenhängende “Pflanzen-Strohteppich” für einen kontinuierlichen Mähdrusch fehlt.

Das Erreichen der optimalen Bestandsdichte ist nur gewährleistet, wenn anerkanntes Z-Saatgut verwendet wird, denn nur bei diesem sind hohe Keimfähigkeit mit ausreichender Triebkraft garantiert (Erbsen reagieren sehr empfindlich auf Druschverletzungen und mechanische Belastungen durch z.B. Körnerschnecken und hohe Fallstufen). Auch Böden mit Wärme- und Luftmangel im Frühjahr, besonders in Verbindung mit zu hoher Feuchtigkeit, führen zu Auflaufschäden Getreideabstand (12 bis max.20 cm). Größere Reihenentfernungen bringen Mindererträge.

Die Aussaattiefe beträgt 5-7 Zentimeter, je nach Bodengüte und Saatzeit. Auf leichten, schnell erwärmbaren Böden sind größere Ablagetiefen möglich (Keimwasser!), auf schweren Böden ist die flachere Ablagetiefe zu wählen. Aber Vorsicht vor Vogelfraß (freiliegende Körner locken Vögel an). Nach der Saat ist das Anwalzen für eine reibungslose Ernte unerlässlich.

Düngung

Körnererbsen realisieren sehr hohe Erträge bei einer guten Kalkversorgung und einer angemessenen Entzugsdüngung. Wurden längere Zeit keine Leguminosen angebaut, empfiehlt sich eine Start- Stickstoffgabe von ca. 20 kg/ha N. Alternativ kann das Saatgut auch mit Knöllchenbakterien geimpft werden. Hohe Erträge brauchen eine solide Nährstoffbasis, deshalb sollte auch die Mikronährstoff-Versorgung sichergestellt sein. Auf schweren, humosen Böden mit hohem pH-Wert ist vor Allem auf die Bor-, auf humosen und/oder leichten Böden mit hohem pH-Wert (bei pH-Werten über 6,5 nimmt die Spurenelementverfügbarkeit, vor allem von Bor und Mangan, ab) ist auf die Manganversorgung zu achten. Spurenelemente können bei Bedarf gegebenenfalls als Tankmischung gezielt entweder im frühen Blattstadium bei Reihenschluss als Blattdüngung gedüngt werden, z.B.

1 kg/ha Mangansulfat + 1 kg/ha Solubor + 10 kg/ha Bittersalz bei einer Herbizidspritzung im Nachauflauf oder 1 kg/ha Mangansulfat + 2 – 3 kg/ha Solubor + 10 kg/ha Bittersalz bei einer Blattlaus- oder Krankheitsbekämpfung. Auf leichten, flachgründigen Standorten ist auch an eine Schwefeldüngung mit ca. 5 kg/ha S je 10 dt/ha Ertragserwartung zu denken, z.B. durch schwefelhaltige Kali- oder PK- Dünger. Schwefeldüngung ist wegen der Auswaschung über Winter nur im Frühjahr sinnvoll.

Unkrautbekämpfung

Je nach Frühjahrswitterung kann es zwei (bei warmer) bis fünf Wochen (bei kalt-nasser Witterung) dauern, bis die Erbsen aufgelaufen sind, weitere drei bis vier Wochen, bis die Reihen geschlossen sind. Dies bietet Unkräutern und -Gräsern Wettbewerbsvorteile, welche die Erbsen unter Umständen nicht mehr aufholen können und dann zu Ernteproblemen führen.

Einige Herbizide stehen im Vorauflauf und Nachauflauf zur Auswahl. Eine mechanische Unkrautbekämpfung mit dem Striegel oder einer leichten Egge ist sehr problematisch, da mit Fahrspurverlusten und der Gefahr von Pflanzenbeschädigungen und -verlusten zu rechnen ist.

Schädlinge und Krankheiten

Bereits nach der Aussaat können Vögel (Tauben, Krähen) die Samenkörner ausgraben. Besonders unbedeckt liegende Erbsen haben eine Lockwirkung zum Schaden für das gesamte Feld. Kritische Flächen sollten auf Schnecken kontrolliert werden. Ab dem frühen Jugendstadium tritt häufig der Blattrandkäfer auf und kann ertragswirksamen Schaden anrichten, besonders bei witterungs- oder bodenbedingten Wachstumsstörungen.

Eine Bekämpfung ist mit zugelassenen Pyrethroiden möglich. Näheres kann der Pflanzenschutzberatung entnommen werden. Ab Beginn der Blüte ist auf die Grüne Erbsenblattlaus zu achten, da sie Saugschäden verursacht und Virosen überträgt. Die Blattläuse sitzen versteckt in den eingerollten Blättern und Triebspitzen und sind nicht leicht zu erkennen (über weißem Blatt Papier ausklopfen). Ab Blühbeginn (nicht nur der Kulturfrucht, sondern auch der Unkräuter, z.B.: Stiefmütterchen, Vogelmiere, Ehrenpreis, Hirtentäschel) nur bienenungefährliche Insektizide einsetzen! Unbedingt die Indikationszulassung beachten.

Weitere Schäden am Samen können durch den Erbsenwickler und den Erbsenkäfer verursacht werden. Die Maden des Wicklers fressen äußerlich sichtbare Gänge in die Samen, die Larven des Erbsenkäfers fressen zylindrische Löcher in die Samen. Beide fliegen verzettelt und sind schwierig bekämpfbar. Wegen Auflauf- und Fußkrankheiten sollte zertifiziertes Saatgut gebeizt werden. Insbesondere auf die gefährliche Brennfleckenkrankheit ist zu achten. Während der Vegetation können der Falsche Mehltau und vor allem Botrytis stärker auftreten.